Vilshofen (Hundsöd)
Das Wetter war heute Morgen nicht
unbedingt besser. Immerhin regnete es (fast) nicht. Aber beim Frühstück klarte
es zumindest soweit auf, dass wir beschlossen, uns auf dem Pilgerpfad noch ein
paar Kilometer die Beine zu vertreten, nachdem wir uns von Frau Stumreiter
verabschiedet hatten und mit den Damen aus Nürnberg und Umgebung – die wohl
einen Frauenausflug nach Neukirchen gemacht haben (Ist eine Stunde jetzt
Wandern oder Spazierengehen?“/ „Das hier ist jetzt so richtig norddeutsches
Wetter“ ) - noch ein paar Worte gewechselt haben.
Dann waren wir mit dem Wagen zunächst in der
falschen Richtung unterwegs (wir wollten nicht nach Furth im Wald) und kamen so
in den Genuss der vierten Durchfahrt durch Neukirchen – was aber nichts machte:
der Ort ist nett.
Gegen halb zwölf waren wir dann endlich auf dem Weg in Richtung Nationalpark Bayerischer Wald – was wir zu diesem
Zeitpunkt noch nicht wussten und nur ahnten.
Das Wetter (bedeckt) passte
irgendwie zu der Landschaft und störte uns gar nicht.
Wir fuhren auf einer
landschaftlich schönen Strecke in Richtung Bayerisch Eisenstein. Der Bayerische
Wald gefiel uns sehr gut. Harmonische Landschaft, reiche Ortschaften (ein ganz
anderer Eindruck, als die Orte im benachbarten Tschechien), unendlich viele
Pensionen (aha!), geschwungene Wiesen und viel sehr dunkler Wald. Alles dampfte und tropfte
vom Regen der Nacht.
Kurz vor Zwiesel entdeckten wir die Abfahrt zum
„Nationalparkzentrum Falkenstein“. Und so bekamen wir langsam mit, dass wir uns
wirklich in einem Nationalpark befanden (die Damen von heute früh sprachen
schon davon). Wir bogen ein in die Bahnhofstraße und wunderten uns etwas: Ein
Bahnhof? Mitten im Wald und im Nichts? – Tatsächlich ist das so. Die
„Wald-Bahn“ bringt die Wanderer aus – vermutlich – Cham hierher in die Zentren
des Nationalparks. Ziemlich gute Sache.
Der untere Bereich (Parken – kostenpflichtig)
des Nationalparkzentrums Falkenstein ist noch eher unspektakulär. Das änderte
sich aber in dem Moment, wenn man hoch zum „Haus der Wildnis“ geht. Dort wird es richtig spektakulär mit abgegrenzten und sehr großen Wildgehege und einem
wirklich imposanten Gebäude (dem „Haus der Wildnis“) mit Restaurant, Shop
(klar) und Infobereich (der allerdings wohl noch werden muss) und einem Übersichtsturm.
Das kann sich wirklich mit amerikanischen Nationalparks messen – wenn nicht
noch mehr (denn es sollte noch spektakulärer werden.
Es ging weiter zum Nationalparkzentrum
Lusen. Und dort erwartete uns ein wirklich überwältigender Baumgipfelpfad (was
sicherlich auch die Menge an Besuchern erklärte). Nach einer kurzen Stärkung
nahmen wir den Baumwipfelpfad in Angriff, was für Christina aufgrund der ungewöhnlichen
Höhe keine einfache Übung war, ihr aber hervorragend gelang.
Dieser Pfad hat eine Gesamtlänge
von 1.300 Metern (inklusive der Rampe im überwältigenden Turm) und eine Höhe
von 8 bis 25 Metern und 44 Meter im Turm. Ein überwältigender Anblick
von Innen und ein toller Ausblick von oben über den Bayerischen und Böhmischen
Wald. Das ist die 9,50 Euro Eintritt mehr als wert.
Bevor der Regen wieder anfing
(und das Gewitter) waren wir schon wieder unterwegs in Richtung Passau. Das wir
aber links liegen ließen und gleich nach Vilshofen durchfuhren.
Und da ging dann die Welt unter: Einen derartig langandauernden und extrem heftigen Starkregen haben wir
wirklich noch nie erlebt. Unser Caddy fuhr teilweise durch regelrechte Seen
auf der Straße hindurch. Die Sicht war fast gleich null und Wasserfälle schossen
aus den Anhöhen auf die Straßen und verschmutzten sie nicht unerheblich. Das wurde
erst etwas besser, als wir in Vilshofen einfuhren.
Unsere erste Wahl in Winddingens
(vergessen – aber das Hotel hieß „Grüner Anker“ und der Wirt war ganz traurig
mich wieder in den Sturzregen zu schicken - „ich bekomme gleich eine Gruppe“) passte
also nicht und wir ruderten mit unserem U-Boot weiter in Richtung Vilshofen. Auch
dort konnten wir keine Einigung finden und so fuhren wir hoch nach Hundsöd
(diese Namen!!), wo wir im „Schlemmerhof“ aufgenommen wurden (kriminelles Dekolleté).
Das Abendessen war nicht übel (Käseplatte
und Kartoffelbratlinge mit Salat) und dann ging es – nach der üblichen digitalen
Aufarbeitung des Tages – ins Bett. Mal sehen, wie das hier in der Nacht so
wird.
(Text von Mib)
(Text von Mib)
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